Gedenken an die Ermordnung von Marwa Elsherbiny im Landgericht Dresden vor 5 Jahren

Am 01.07.2014 fanden wie jedes Jahr Gedenkveranstaltungen an die Ermordung von Marwa Elsherbiny in Landgericht Dresden statt, an der ich als Rechtsanwalt der Familie teilgenommen habe. Das Interesse ist nach wie vor groß. Der Zentralrat der Muslime hat beschlossen, den 01.07. jeden Jahres als Tag des „antimuslimischen Rassismus“ zu begehen. Die Iniativen vor Ort fordern nach wie vor, dass ein öffentlicher Platz – am geeignetsten ist der direkt gegenüber vom Landgericht – nach Marwa Elsherbiny benannt wird.

Die wichtigsten und interessantesten Artikel und Meldungen:

Dresdener Neueste Nachrichten: „In einem stillen Akt legten Justizminister Jürgen Martens (FDP) und Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) weiße Rosen an der Gedenktafel in dem Gebäude nieder. Martens sagte, die schreckliche Tat mahne dazu, gegen Menschenfeindlichkeit vorzugehen …“ In dem Artikel finden sich auch einige Bilder.

Der Tagesspiegel: „Vor fünf Jahren wurde in Dresden Marwa el-Sherbini aus rassistischem Hass ermordet. Der Täter fühlte sich durch ihr Kopftuch provoziert… Sie gilt als erstes Opfer eines klar islamophob motivierten Mordes in Deutschland.“ erläutert den Fall und die Hintergründe.

Das deutsch-türkische Journal führt ein lesenwertes Interview mit der Medienpädagogin Sabine Schiffer, die den Fall von Marwa El-Sherbiny und die Berichterstattung dazu über Jahre verfolgte: „eine Aufarbeitung hat nicht wirklich stattgefunden. Die schnelle Aburteilung von Wiens, dem man dann noch psychische Labilitäten nachwies, hat dabei geholfen, den tiefgreifenden Skandal hinter dem tragischen Geschehen zu verschleiern. Das hält bis heute an. Und unsere Medien verfahren ähnlich, wie im sog. NSU-Verfahren: Was gar nicht mehr zu leugnen ist, wird auch berichtet. Aber investigativen Journalismus in dem Bereich, der den Finger in die Wunden von institutionellem Rassismus und behördlichen Verstrickungen legt, findet man allenfalls in Randpublikationen. Eine Debatte über Islamfeindlichkeit haben erst das Minarettverbot in der Schweiz und die Sarrazin-Debatte ausgelöst, nicht der Mord an Marwa El-Sherbiny.“ Weitere Hintergründe auch auf der Homepage des Instituts für Medienverantwortung.

Der Ausländerrat Dresden verlas um 17 Uhr am Jahrestag die Namen der 184 Todesopfer rechter und rassistischer Gewalt in Deutschland seit 1990.

Weitere Informationen auf dieser Homepage:

Die Verantwortung für den rassistischen Mord…

Marwa El-Sherbinys Familie kämpft weiter

Die Kommentare sind geschlossen.